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SOD Flyer Januar 2012

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Tatsache: 2012 begeht das Gefangenenlager Guantanamo Bay sein 10 Jähriges Jubiläum. Von Georg W. Bush mit dem Hintergrund der Anschläge des 11.Septembers ins Leben gerufen, wurde mit Amtseinführung von Barack Obama das sofortige Einstellen der Folter und die Schließung von Guantanamo Bay im Jahre 2009 beschlossen. Die Umsetzung dauert immer noch an. Seit 2009 wurden 598 Insassen entlassen.

Wir von SOD-Radio wollen jedoch einen kleinen Blick in die Zeit der Bush-Ära werfen und uns mit der Thematik der Folter in Guantánamo Bay beschäftigen.

Physische Narben verheilen, aber das psychische Trauma hinterlässt Wunden die Jahre brauchen um ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.

Wir von SOD-Radio sind Liebhaber der Musik. Umso mehr entsetzt es uns, wenn unsere Lieblings-Formationen instrumentalisiert werden um Menschen und deren Willen zu brechen.

"Disco" hieß der spezielle Ort, an dem die Gefangenen von Guantanamo mit Musik zermürbt wurden. Die Folter bestand in der permanenten Wiederholung verschiedenster Songs in brachialer Lautstärke.

Zum Einsatz kamen alle möglichen Genres: Neben Heavy Metal und Pop auch Kinderlieder wie "I Love You" von Barney the Dinosaur". Text: "I love you, you love me/ We're a happy family!"

Gegen den menschenverachtenden Einsatz ihrer Stücke hatten sich Künstler erstmals im Dezember 2008 zusammengetan, quasi als kreative Nachhut des Roten Kreuzes, der Vereinten Nationen und des Europäischen Gerichtshofes, die sich schon vorher gegen den militärischen Missbrauch von Kunst ausgesprochen hatten.

Damals waren es Musiker wie James Lavelle von U.N.K.L.E., Tom Morello von Rage Against the Machine und Massive Attack gewesen, die auf Konzerten mit Schweigeminuten gegen den grausamen Einsatz ihrer Lieder protestiert hatten.

Leider gab es auch eine Kehrseite der Medaille. Bands wie Drowing Pool oder auch Metallica sprachen sich zum Teil für die Verwendung ihrer Songs aus, um einen möglichen zweiten 11.Spetember zu verhindern oder man zog das Geschehene ins Lächerliche.

Folter bleibt Folter. Egal mit welchen Mitteln sie durch geführt wird. Die USA sind Teil der vereinten Nationen und haben diesbezüglich auch den Zusatz "Gegen die Verwendung von Folter" in den Genfer Menschenrechtskonventionen unterschrieben. Hohle Worte? Höchstwahrscheinlich, denn Folter gilt immer noch als profanes Mittel der Erzwingung von Geständnissen.

Wir wollen euch in der Januar-Ausgabe von SOD-Radio in dieses dunkle Kapitel einführen und die eine oder andere Band vorstellen die dafür instrumentalisiert wurde. Dabei werden wir auch auf einen weiteren Aspekt eingehen, nämlich die Verwendung von Songs zum "Aufputschen" der Soldaten im Irak- oder Afghanistankrieg.
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